Die Wertpyramide
Werthaltungen - Meine Werte
Mit Max Scheler soll zuvorderst geklärt sein: Es gibt keinen Wertewandel, sondern das Wertefühlen der Menschen, ihre Einstellung zu Werten wandelt sich! So ist das Leben universell werthaft, aber kulturvariant unterschiedlich als Wert gefühlt. Die Menschenwürde ist offenbar ein universell invarianter wert, aber sie wird im Westen anders als z.B. in China werthaft empfunden. Es gibt differente Einstellungen zur Menschenwürde im interkulturellen Kontext, aber auch innerhalb eines Kulturraumes. Konkret hängt dieser Aspekt oft davon ab, welch ein Mensch einer ist.
Werte und Normen stehen in einer kausalen Beziehung. Es besteht zwischen Werte und Normen ein Bedingungsgefüge. Keine (sittlichen, gesellschaftlichen oder biotischen, ökologischen usw.) Normen ohne diesen vorausgehende Werte. Vom Individuum internalisierte Werte (z.B. im Zuge der Sozialisation) prägen die Persönlichkeit, den Charakter, den einer hat (oder nicht hat).
Für mich haben vor allem die Werthaltungen des späten Humanismus in der Ausprägung der oberitalienischen Renaissanz mit ihren christlich-abendländischen Wurzeln einen meine Persönlichkeit prägenden Einfluß. Aus dieser Quelle speist sich ebenfalls der Geist des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland mit beispielsweise Bezugsgrößen von Menschenwürde, Gleichheit und Freiheit. Meine mentalen und emotionalen Bezüge werden mittels der Überzeugungen und Wertvorstellungen im Sinne von Liberalität, von Toleranz, begriffen als Respekt vor der Andersartigkeit anderer Menschen, von der Idee der Freiheit (nicht Libertinage!) und von dem kulturellen Kontinuum einiger wohl alle Menschen verbindenden Tugenden verortet: Besonnenheit und Gerechtigkeit, wissenschaftliche Wahrheit, Zuverlässigkeit und Treue, Liebe und Humanität, Ehrlichkeit und Freigiebigkeit.
Ich bin bemüht, an Immanuel Kant kategorial orientiert mein Handeln nach den Prinzipien von Sozialität und Moralität auszurichten. Ich strebe nach möglicher Übereinkunft vitaler und kultureller Motive mit meinen Entscheidungen auf dem Fundament der selbst verpflichtenden Idee der Identität von Person und Sein. Mein Leitgedanke hierbei speist sich aus dem Motto: Das, was ich denke, will ich auch sagen. Das was ich sage will ich auch tun. Und schließlich will ich das, was ich tue dann auch sein.